WIR BERICHTEN: Der Akademikerinnenbund Schleswig-Holstein (DAB SH) organisierte kürzlich einen hochinteressanten Besuch im Schleswig-Holsteinischen Landtag, der uns einen direkten Einblick in das Herz der politischen Willensbildung bot.Pünktlich um 15:30 Uhr trafen wir uns am Treffpunkt, wo uns ein freundlicher Mitarbeiter des Landtags in Empfang nahm. Nach der Verteilung von Besucherpässen betraten wir das Gebäude, das mit seiner modernen Architektur und historischen Elementen die Brücke zwischen Tradition und Gegenwart schlägt. Nach dem Gang durch eine Baustelle begann die Einführung in die Tagesordnung: Ein erfahrener Landtagsmitarbeiter erläuterte uns die Struktur der Plenarsitzung, die an diesem Tag vor allem Themen wie den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr, Bildungspolitik und Umweltschutzmaßnahmen umfasste.
Ab 16:15 Uhr nahmen wir Platz auf der Besuchertribüne des Plenarsaals, einem lichtdurchfluteten Raum mit Reihen von Abgeordnetensitzen, die in einem Halbkreis angeordnet sind. Die Atmosphäre war elektrisierend: Abgeordnete aus verschiedenen Fraktionen – von CDU über SPD, Grüne bis hin zu SSW und FDP – diskutierten leidenschaftlich. Unsere Landesgruppe wurde von der Präsidentin des Landtages persönlich begrüßt. Es war faszinierend zu hören, wie der Landtag nach Lösungen suchte, den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu regulieren. Alle Mitglieder des Landtages waren sich einig, dass der ÖRR wichtig für die deutsche Demokratie ist. Wir konnten erleben, welche Probleme die bei der Einführung einer Open-Source-Infrastruktur entstehen und wie engagiert die Abgeordneten um ein Gelingen ringen.
Wir beobachteten, wie Redner mit Fakten, Anekdoten und rhetorischen Fragen argumentierten, während der Präsident die Sitzung mit Souveränität leitete. Es wurde deutlich, wie der Landtag als Spiegel der Gesellschaft funktioniert: Hier kollidieren Interessen, und Kompromisse werden geschmiedet.
Gegen 17:30 Uhr endete die Sitzung, und wir wechselten in einen Nebenraum für das Highlight des Nachmittags: Ein offenes Gespräch mit ausgewählten Abgeordneten. Unter den Teilnehmern waren eine Abgeordnete der Grünen, die sich für Klimaschutz einsetzt, und ein Vertreter der CDU, der Erfahrungen aus der Haushaltskommission teilte. In einer lockeren Runde konnten wir unsere Eindrücke austauschen – warum bestimmte Debatten so hitzig verliefen, wie Abgeordnete mit Bürgeranfragen umgehen und welche Rolle Frauen in der Politik spielen. Eine Kollegin aus unserem Bund fragte nach den Herausforderungen für Akademikerinnen in der Politik, was zu einer inspirierenden Diskussion über Netzwerke und Mentoring führte. Die Abgeordneten betonten die Wichtigkeit von Bürgerbeteiligung und luden uns ein, künftige Anträge einzubringen.
Der Nachmittag endete um 18:00 Uhr mit einem Gefühl der Bereicherung: Wir hatten nicht nur die Theorie der Demokratie erlebt, sondern ihre Praxis hautnah miterlebt. Es war ermutigend zu sehen, wie Abgeordnete trotz unterschiedlicher Positionen respektvoll debattieren und wie der Landtag als Ort der Vielfalt fungiert.
Den Abend beedeten die meisten von uns in geselliger Runde in einem Restaurant an der Kiellienie.
Wenige Tage später erreichten uns Rückmeldungen von Teilnehmerinnen, die den Tag treffend zusammenfassen: „Der Besuch hat mir gezeigt, wie nah die Politik am Alltag ist. Die Gespräche mit den Abgeordneten waren ehrlich und motivierend – ein echter Gewinn für unseren Bund!“ Wir danken allen Beteiligten und freuen uns auf weitere Veranstaltungen, die uns in den Dialog mit der Gesellschaft bringen.
