An einem kaltem, aber sonnigem Sonntag im März nach Flensburg zu fahren ist eine gute Idee: die Förde glitzert, der Himmel strahlt, die gute Laune ist damit schon vorprogrammiert. Der Empfang auf dem Museumsberg ist nicht minder freundlich. Volontärin Tasja Steder und die stellvertretende Museumsleiterin Madeleine Städtler empfangen unsere kleine Runde gleichermaßen strahlend und gut gelaunt. So nahe an der dänischen Grenze finden wir in entspannter Stimmung schnell zum Du.
Zuerst führt uns Tasja durch ihre selbst konzipierte und auch ästhetisch fabelhaft kuratierte Ausstellung "Das Tier und wir - geliebt, gebraucht, getötet". Das Wort getötet lässt manche vielleicht erschreckt aufhorchen, doch geht es hier nicht um abschreckende Bilder und plakative Zeigefingermoral: Die Ausstellung setzt sich mit der jahrhundertealten, ambivalenten Beziehung zwischen Tier und Mensch auseinander.
Dies wird anhand von Objekten verschiedener Epochen und Gattungen gezeigt, die zu einer kritischen Reflexion der eigenen Wahrnehmung anregen. Welche verschiedenen Sichtweisen auf ein Thema gibt es? Sind diese historisch gewachsen und bestehen dort oder werden diese gebrochen?
Schnell sind wir mitten im Thema, wenden uns den vielfältigen Facetten dieser Ausstellung zu und diskutieren vor den Exponaten konstruktiv über Erfahrungen von Tierhaltung in Kindheitstagen, Sehnsüchten, die mit Haustieren verbunden waren, als auch über die Kunstwerke selbst.