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An einem kaltem, aber sonnigem Sonntag im März nach Flensburg zu fahren ist eine gute Idee: die Förde glitzert, der Himmel strahlt, die gute Laune ist damit schon vorprogrammiert. Der Empfang auf dem Museumsberg ist nicht minder freundlich. Volontärin Tasja Steder und die stellvertretende Museumsleiterin Madeleine Städtler empfangen unsere kleine Runde gleichermaßen strahlend und gut gelaunt. So nahe an der dänischen Grenze finden wir in entspannter Stimmung schnell zum Du.

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Zuerst führt uns Tasja durch ihre selbst konzipierte und auch ästhetisch fabelhaft kuratierte Ausstellung "Das Tier und wir - geliebt, gebraucht, getötet". Das Wort getötet lässt manche vielleicht erschreckt aufhorchen, doch geht es hier nicht um abschreckende Bilder und plakative Zeigefingermoral: Die Ausstellung setzt sich mit der jahrhundertealten, ambivalenten Beziehung zwischen Tier und Mensch auseinander.

Dies wird anhand von Objekten verschiedener Epochen und Gattungen gezeigt, die zu einer kritischen Reflexion der eigenen Wahrnehmung anregen. Welche verschiedenen Sichtweisen auf ein Thema gibt es? Sind diese historisch gewachsen und bestehen dort oder werden diese gebrochen?

Schnell sind wir mitten im Thema, wenden uns den vielfältigen Facetten dieser Ausstellung zu und diskutieren vor den Exponaten konstruktiv über Erfahrungen von Tierhaltung in Kindheitstagen, Sehnsüchten, die mit Haustieren verbunden waren, als auch über die Kunstwerke selbst.

 

Rosa Bonheur

 Die gläserne Fliegenklatsche, ein zeitgenössisches, hinterfragendes Objekt von ästhetischer Fragilität ("Heartbreaker," 2016, Thomas Judisch) bleibt genauso in Erinnerung wie das Ölgemälde "Der Pferdemarkt" von Rosa Bonheur aus dem 19. Jh. Rosa Bonheur konnte sich um 1850 als Frau und Künstlerin nur dem Motiv des Pferdemarktes nähern, weil sie sich vor Ort als Mann verkleidete - wofür sie wiederum eine offizielle Genehmigung beantragen musste!

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Im Anschluss an diese ausgewogene, fein konzipierte Ausstellung gehen wir mit Madeleine Städtler durch die Räume des Museumsberg und können uns voller Muße den Schwerpunkten der ständigen Sammlung widmen, wobei das Auftauchen der Kieler Lieblingsstücke aus der Kunsthalle Kiel für die Kunstliebhaberinnen aus der Landeshauptstadt noch einen Zusatzbonus darstellt.

Madeleine Kieler Lieblingsstück

Pariser Zimmer Flensburg

 

Beeindruckt von der Architektur des Hauses selbst, bestaunen wir die neogotische Aula des Hans-Christiansen-Hauses mit der geschnitzten Holzbalkendeck und dem darin untergebrachten „Pariser Zimmer“, und entdecken unter vielen anschauungswürdigen Kunstwerken u.a. die wunderbaren Bilder der Flensburger Expressionistin Käthe Lassen. 

 Wir versprechen, spätestens zur nächsten Einzelausstellung dieser beeindruckenden Künstlerin wiederzukommen und bedanken uns noch einmal bei Tasja Steder und Madeleine Städtler für diese interessanten und kurzweiligen Stunden im Museumsberg Flensburg.

 

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