Anne Weber
Annette – ein Heldinnen-Epos
Matthes & Seitz, Berlin 2020
Den diesjährigen Preis des Deutschen Buchhandels erhielt Anne Weber für Ihr Buch über die Französin Anne Beaumanoir, verh. Roger, geb. 1923, einer Neuropsychologin, Mitglied der Résistence, Retterin von Juden, Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs, Mitglied der FLN (der algerischen Befreiungsfront) und dann, als Mitglied der Regierung Ben Bellas in Algerien, bis zu dessen Sturz, am Aufbau des Gesundheitswesens Algeriens beteiligt. Danach bis zu ihrer Pensionierung Leiterin der Neuropsychologie einer Genfer Klinik.
Ein abenteuerliches Leben, geprägt von einem rigorosen Sendungsbewusstsein, die Welt im Sinne einer absoluten Gleichheit verbessern zu müssen. Dabei stellte sie ihre persönlichen Bedürfnisse und Gefühle immer hinten an – auch ihre engste Familie, ihre Kinder, ihre Sicherheit. Sie lebte im Untergrund, war oft auf der Flucht, hatte herbe persönliche Verluste zu verkraften, wurde verhaftet, verurteilt, floh, lebte im Exil, alles für ihre Überzeugungen, die Welt gerechter machen zu müssen und wurde immer wieder bitter enttäuscht, dass ihre idealistische Weltsicht nicht alltagstauglich war.
Anne Weber macht aus dieser turbulenten Lebensgeschichte, die sie in persönlichen Gesprächen erfährt, ein faszinierendes Buch in Versform. Die Sprache komprimiert. Man ist gebannt vom Leben der Annette aber ebenso sehr von der Art, wie Anne Weber, eine deutsche Autorin und Übersetzerin, die in Paris lebt und arbeitet, dieses turbulente Leben in seinen markanten Punkten festzuhalten, zu beleuchten und auch von außen einzustufen weiß.
Es ist ein Buch, das man bis zum Ende am liebsten nicht aus der Hand legt. 200 Seiten, die man unbedingt lesen sollte.
Auf YouTube gibt es auch einen knapp einstündigen Dokumentarfilm auf Französisch: „La Vie d’Annette“.

eit soll frau nicht so viel verreisen,
Brandt benannt. Ellinor von Puttkamer ist die erste Frau, der nun posthum die Ehre widerfährt, Namensgeberin für einen der Säle zu sein. Ein kleiner Schritt, um auch das Wirken von Frauen in der Diplomatie unseres Landes nach außen deutlich zu machen. War sie noch die erste Frau in der Bundesrepublik, die eine Botschaft leitete, nämlich die Ständige Vertretung beim Europarat in Straßburg, so sind die Verhältnisse heute besser, aber noch nicht zufriedenstellend. Erst 1959 wurde überhaupt eine Frau zum Ausbildungsgang des Höheren Dienstes zugelassen. Inzwischen ist zwar der Frauenanteil bei Neuanstellungen auf 55% gestiegen, aber in den Toppositionen sind Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.
Hermanns malt seit 2006. Sie fing im „jugendlichen“ Alter von 79 Jahren mit zwei Freundinnen privat an und wechselte später zur Malschule, unter anderem auch um eine professionelle Unterstützung zu bekommen. Das hat sich gelohnt. Ihre Bilder hängen zum Beispiel in den Räumen des LandesFrauenRats Schleswig-Holstein, dessen Ehrenmitglied sie ist. In der Vergangenheit war sie u.a. auch Vorsitzende des Deutschen Frauenrings Gruppe Kiel und von 1986 – 1999 Beisitzerin im Vorstand des Deutschen Akademikerinnenbundes Gruppe Kiel.
ehmens führte. CA betrieb digitale Kriegsführung – also ohne die bisher übliche Kriegsmaschinerie, sondern mit als Daten verkleideten „Fake News“, erprobt zuerst in afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern und dann angewandt auf den US Präsidentschaftswahlkampf 2016 zugunsten von Trump und in Großbritannien zugunsten des Brexit.